Diese abwechslungsreiche Wanderung (16,4 km; 354 hm) führt in die Rureifel: die Höhen des Nationalparks Eifel bei Wollseifen bieten weite Ausblicke über die Dreiborner Hochfläche, von schroffen Felsvorsprüngen präsentieren sich Rurtalsperre-Obersee und Urfttalsperre. Die Wüstung Wollseifen und Vogelsang IP machen unsere jüngere Geschichte erlebbar.
Wollseifen war bis zum Ende des II. Weltkrieges Teil der Gemeinde Dreiborn und Heimat für ca. 500 Menschen (120 Familien). Innerhalb von drei Wochen mussten die Menschen 1946 ihre Häuser räumen und Notunterkünfte in den umliegenden Ortschaften beziehen, die britische Militärverwaltung wollte das Gelände als Truppenübungsplatz nutzen. 1950 übergaben die Briten den Truppenübungsplatz an die belgischen Streitkräfte. Die Ruine der ehemaligen Pfarrkirche St. Rochus und die restaurierte Volksschule sind Zeitzeugen.
Nach gut einer Stunde entlang der Urfttalsperre steigt der Weg auf nach Vogelsang. Die Anlage war früher Kaderschmiede für den nationalsozialistischen „Führernachwuchs“, ihre Architektur verdeutlicht Macht und Herrschaftsanspruch der Partei. Der Besuch bietet eine beeindruckende, bedrückende Zeitreise in die erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts; heute ist die Anlage Nationalpark Informationspunkt mit Ausstellungen zum Nationalsozialismus und – damit kontrastierend – zu „Wildnis(t)räumen”, einer Erlebnisausstellung zum Konzept des Nationalparks Eifels.
Die Strecke hat einen recht hohen Anteil an befestigten Wegen, der Abschnitt entlang der Urfttalsperre ist asphaltiert. Das mag im Sommer das Wandererlebnis trüben; jetzt, da vielerorts die Wege aufgeweicht und matschig sind, empfanden wir das als wohltuend (wir sind am 1. Januar dort gewesen).
Einkehrmöglichkeiten bestehen an der Urfttalsperre, in Vogelsang und (etwas abseits der Strecke) in Morsbach.
Den Wegeverlauf finden Sie im EifelPfadFinder, unseren Fotobericht in Facebook.