Hart war das Leben der Schieferbrecher, entbehrungsreich und kurz. Nachweislich ließen etwa 50 Schieferbrecher ihr Leben in den Schieferstollen des Kaulenbachtales. Starben die Männer nicht durch einen Bergunfall, raffte die harte Arbeit die meisten im Alter von 45 bis 50 Jahren dahin: Lasten von bis zu 150 Kg beugten ihre Rücken, Schieferstaub verklebte ihre Lungen, karges Essen gab wenig Kraft.
Die kinderreichen Familien lebten mit bis zu 15 Personen unter einem Dach, unten im Haus die Küche mit Feuerstelle und Waschplatz, oben die Schlafgelegenheiten. Es wird berichtet, dass sich manchmal drei oder gar vier Kinder ein Bett teilen mussten, das jüngste lag dann quer am Fußende.
Die Schieferregion Kaulenbachtal bei Müllenbach / Landkreis Cochem-Zell) war einst das größte Schieferabbaugebiet westlich des Rheins. Von 1695 bis 1959 wurde hier der qualitativ beste Dachschiefer des linksrheinischen Schiefergebirges gefördert. Nach einem schwerwiegenden Wassereinbruch in der Grube Maria-Schacht wurde der Schieferabbau schließlich eingestellt.
Hierhin, zu den alten Schiefergruben und den Stolleneingängen des Kaulenbachtals und zur höchsten Schieferhalde Deutschlands, führte eine Zeitreise der Jugendabteilung des Eifelvereins Rheinbach. Ein Wanderführer des dortigen Schiefervereins hat die Jugendgruppe und ihre Eltern sachkundig geführt: Vom mühseligen Leben der Schieferbrecher hat er berichtet und davon, dass ihre Kinder im Winter die Kohle mitbringen mussten, damit das Klassenzimmer beheizt werden konnte. Unsere Jugendgruppe durfte in einen Stollen gehen, sogar den Goldschatz des Kaulenmännleins hat er ihnen gezeigt (dazu in Facebook mehr). An den kleinen Halden konnten die Kinder selbst Hand anlegen und im Schiefer nach Fossilien und Katzengold suchen.
Informationen zu der Wanderung durch das Kaulenbachtal (6,5 km, 195 hm) mit GPS-Track zum Herunterladen und Karte zum Ausdrucken finden Sie im EifelPfadFinder, die Zusammenfassung unserer Touren stets in unserem Blog EIFELsüchtig.
Weitere Informationen zum Schiefergrubenwanderweg gibt es auf der Homepage des Schiefervereins. Dort finden Sie auch einen Hinweis, an wen Sie sich bei Interesse an einer geführten Wanderung wenden können.