Die Wilde Endert – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

 

Sie war unsere erste große Wanderliebe.

Das Ulmener Maar

Das Ulmener Maar

Unsere Wanderwelt war 1970 noch eng auf Cochem und Umgebung beschränkt. Ursula ging noch zur Schule, ich studierte in Darmstadt, die Wochenenden gehörten dem Wandern. Sie plante unsere Touren mit Topografischer Karte 1:25000 (die zeigte noch keine Wanderwege), dazu nahm sie Bindfaden oder mechanisches Kurvimeter. Ulmen und Cochem standen für uns in enger Beziehung: Ulmen war der Geburtsort ihrer Mutter, ich hatte dort eine Weile gewohnt; in Cochem sind wir beide zur Schule gegangen. Da lag es nahe, beide Orte durch eine Wanderung miteinander zu verbinden, durch das Enderttal. Der Bus nach Ulmen fuhr erst spät am Vormittag (heute fährt er stündlich), oft wanderten wir bis in die Dunkelheit hinein. Handys gab es noch nicht, für Stunden keine Anrufe, WhatsApps oder E-Mails; wir waren mit uns und unserem Weg allein. Selten begegneten wir jemandem, vielleicht einmal Einheimischen aus Ulmen, Büchel oder Greimersburg; immer aber trafen wir Bruder Majella in Martental und die Göbels-Müllerin. Wir blieben beiden über die Jahre verbunden, der Ring Blut- und Leberwurst zu unserer Hochzeit 1974 in Martental waren Ausdruck ihrer Zuneigung.

Die Rausch im Enderttal (300 m entfernt – in Maria Martental - haben wir geheiratet)

Die Rausch im Sommer

Seitdem sind viele Jahre vergangen, unser Wanderhorizont hat sich erweitert, wir haben viele atemberaubende Wanderwege kennengelernt. Zu unserer ersten großen Wanderliebe aber kehren wir immer wieder gern zurück. Nun haben die Leser einer Zeitung sie gerade zu Deutschlands schönstem Wanderweg 2019 gekürt, wir hoffen, das steigt ihr nicht zu Kopf und sie behält ihre Natürlichkeit. Dienstag waren wir dort, es war fast wie damals. Sicher hat geholfen, dass ich mein Smartphone zu Hause vergessen hatte: für Stunden keine Anrufe, WhatsApps oder E-Mails; wir waren mit uns und unserem Weg allein.

Wegeverlauf: Ulmen, Alter Postplatz – Maar – Burgruine – Antoniuskreuz – „Rausch“ – Klosterkirche Maria Martental – Maxmehr Mühle – Browels Mühle – Bücheler Mühle – Göbels Mühle – Osters Mühle – Thönnesgens Mühle – Schneiders Mühle – Weißmühle – Hotel Winneburg – Stadtwald – Cochem

Den Wegeverlauf mit GPS-Track zum Herunterladen und Karte zum Ausdrucken finden Sie bei Outdooractive, unseren Fotobericht in Facebook.

Den Flyer „Im Tal der wilden Endert“ können Sie als PDF hier herunterladen. Dort finden Sie eine Übersichtskarte mit dem Wegeverlauf und den Zuwegen von den Höhenorten.

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