Wandern im Westerwald? Da hatte ich ein klares Bild vor Augen, das geprägt war von einschlägigem Liedgut der deutschen Marschmusik: Höhen, über die eiskalt der Wind pfeift, junge Männer in einheitlichem Outdoor-Equipment mit strammem Schritt, ebendieses Lied auf den Lippen. Feldgrau, einheitlich, der Regen peitscht ihnen ins Gesicht.
Vorurteile!
Wir waren gestern dort unterwegs, auf der Wällertour Klosterweg. Ein warmer, windstiller Herbsttag; die Sonne schien, der Westerwald war bunt, die Sicht war gut. Ideal, Vorurteile abzubauen.
Der Klosterweg verbindet auf 17 km den Rheinsteig und den Westerwaldsteig. Von den Höhen aus hat man schöne Weitblicke bis hinüber zum Siebengebirge. Allerdings: es bleibt nicht nur gemütlich auf der Höhe, durch die Abstiege hinunter ins Tal und erneute Aufstiege entlang den Bachläufen bekommt das genussvolle Wandern auch eine sportliche Note. So kommen 400 Höhenmeter zusammen.
Der Klosterweg wurde vom Deutschen Wanderinstitut mit 67 Punkten zertifiziert, dieser Bewertung schließen wir uns gern an.
Die Streckenwanderung lässt sich gut organisieren: Anfahrt nach Waldbreitbach, mit dem Shuttle nach Rengsdorf, von dort geht die Wanderung dem Auto entgegen. Das Beste: bei Ankunft in Waldbreitbach stand das Shuttle nach Rengsdorf wie verabredet bereit, perfekt!
Und noch eins. Der Premiumweg wird beworben mit dem Slogan: „Wandern für die Seele“. Da ist was dran, der sonst so beliebte Slogan „Die Seele baumeln lassen“ wäre hier unpassend: immerhin kommt man an zahlreichen Kirchen vorbei und dem Kloster St. Marienhaus. Gelegenheiten, die Seele nach dem „Baumeln lassen“ wieder aufzurichten.
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