Nachrufe auf Adolf Dronke († 1898)

Adolf Dronke als Direktor des Trierer Kaiser-Wilhelms-Gymnasiums (ca. 1890)

Adolf Dronke als Direktor des Trierer Kaiser-Wilhelms-Gymnasiums (ca. 1890)

Trierer Gymnasialdirektor, Mathematiker, Botaniker und Gründer des Eifelvereins

Von Wolfgang Schmid

Ein vielbeschworener Begriff in der aktuellen bildungspolitischen Diskussion ist das Schlagwort Medienkompetenz. Medienkompetenz bezeichnet – so die Wikipedia – „die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen.“ Der Begriff besitzt vier Dimensionen: „Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung“ (alle Zugriffe Juli 2014).

Lehrer, und nicht nur diese, sind auf die Wikipedia nicht gut zu sprechen, und zwar aus guten Gründen. Fachkenner bemängeln die unterschiedliche und oft auch dürftige Qualität der einzelnen Artikel. Ein Ärgernis ist für Lehrende auch die Kurzatmigkeit vieler Recherchen: Wenn ein einschlägiger Artikel gefunden ist, gilt das Problem als gelöst. Weitergesucht wird nicht mehr. Und häufig wird das Gefundene noch nicht einmal kritisch hinterfragt. Mit dem Argument „Das habe ich irgendwo im Internet gefunden“ endet der wissenschaftliche Diskurs. Dabei birgt das blinde Vertrauen in Suchmaschinen wie Google oder Yahoo viele Gefahren. So verführt das schnelle Ergebnis zum Plagiieren, zur Übernahme ganzer Textbausteine nicht nur durch Schüler und Studenten, sondern auch durch Minister und Fachwissenschaftler, die ganze Bestseller aus Wikipedia-Artikeln zusammenkopieren. Freilich hat es das auch schon vor der Erfindung des Internets gegeben.

Neben der häufig unterentwickelten Medienkritik geben die mangelhafte Medienkunde und die damit verbundene Mediennutzung bzw. Medien-Nicht-Nutzung Anlass zur Sorge. Recherchieren muss gelernt sein. Wer blind auf Google oder eine andere Suchmaschine vertraut, wird häufig ebenso wenig eine Erleuchtung finden wie jemand, der glaubt, alle Bücher gäbe es bei Amazon zu kaufen. Für qualifizierte Recherchen muss man wissen, dass es fachspezifische Datenbanken gibt und wie man mit ihnen arbeitet. Eine Anfrage bei Yahoo ist wie ein Schuss mit einem Schrotgewehr. Man trifft in der Regel irgendetwas, aber einen kapitalen Keiler kann man damit in der Regel kaum erlegen.

Medienkompetenz bedeutet aber auch Mediennutzung, und was man nicht kennt, kann man nicht nutzen. Leider gerät bei der nachwachsenden Generation immer mehr in Vergessenheit, dass die Forschung der letzten Jahrhunderte in dickleibigen Enzyklopädien, in verdienstvollen Quelleneditionen und in zahllosen Aufsätzen in Fachzeitschriften ihren Niederschlag gefunden hat. So schön und einfach auch die Arbeit am heimischen PC ist, von diesem geballten Wissen stehen allenfalls wenige Promille im Internet, und auch die nächste Forschergeneration wird dies nicht mehr erleben. Um bei dem Bild der Wildschweinjagd mit der Schrotflinte zu bleiben: Wer nur am Bildschirm forscht, sieht oft noch nicht einmal die Beute und kann sie deshalb auch nicht zur Strecke bringen.

Vor allem besitzen Bibliotheken gegenüber Suchmaschinen einen unschlagbaren Vorteil: Sie stellen zur Benutzerberatung qualifiziertes Personal zur Verfügung, das weitaus mehr Recherchemöglichkeiten kennt als Yahoo. Der folgende Artikel versteht sich nicht nur als landesgeschichtliche Schnitzeljagd, sondern auch als Fallstudie zum Thema wissenschaftliches Recherchieren in hybriden Systemen, in Zettelkästen, Büchern und Datenbanken, die parallel und unverbunden miteinander existieren. Er ist ein Appell, die klassischen Wissensspeicher nicht vorschnell aus dem Blick zu verlieren, zumal diese in der Regel mit hervorragendem human capital ausgestattet sind. Dass so nebenbei nicht ein, sondern gleich sechs Nachrufe auf den Gründer des Eifelvereins auftauchten, ist dabei ein ebenso schönes Nebenergebnis wie der Nachweis, dass Dronke nicht nur Mathematiker und Geograph, sondern auch Botaniker war.

Am 29. März 2014 trafen sich die Medienwarte des Eifelvereins zu einer von Hans-Eberhard Peters geleiteten Fortbildungsveranstaltung in Mayen. Dabei waren natürlich der Internetauftritt der Ortsgruppen, ihre Aktivitäten bei Facebook und als Blogger wichtige Themen. Da auf der Genovevaburg in Mayen die vereinseigene Eifelbibliothek mit ihren kostbaren Altbeständen aufbewahrt wird, wollten sich die Kommunikationsfachleute nicht nur über neue, sondern auch über traditionelle Medien informieren.

Bei dieser Gelegenheit wurden in einem einleitenden Teil eine Reihe von Internetportalen vorgestellt, auf denen man qualifizierte Informationen zur Landeskunde findet. So gibt es für Rheinland-Pfalz (leider ohne die Eifel) das Forum Regionalgeschichte und für Nordrhein-Westfalen die qualitativ hochwertige, aber noch recht unvollständige Rheinische Geschichte, die viele nützliche Artikel auch für das zu Rheinland-Pfalz zählende Bistum Trier bereithält. Neben verschiedenen Fachbibliographien wurden der Karlsruher Virtuelle Katalog, die Rheinland-Pfälzische Bibliographie und das Portal Dilibri vorgestellt, in der zahlreiche, zumeist ältere Bücher zur Landeskunde, darunter auch eine Reihe von Werken aus der Eifelbibliothek, in digitalisierter Form vorliegen.

Da ich meine hilfswissenschaftliche Ausbildung noch in einer Zeit absolviert hatte, in der am Ende eines erfolgreich absolvierten Proseminars ein sorgfältig angelegter Zettelkasten stand, beschloss ich, meinen Kenntnisstand zu erweitern. Am 2. April 2014 besuchte ich einen vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz in Koblenz veranstalteten Kurs „Landeskundliche Informationen im Internet“, der von Lars Jendral und Elmar Schackmann geleitet wurde. Wir erfuhren viel Nützliches über den elektronischen Katalog des LBZ (Online Public Access Catalogue, OPAC), der nicht nur Schüsse mit der Schrotflinte ermöglicht, sondern vielfältige und differenzierte Recherchemöglichkeiten bietet, über die Rheinland-Pfälzische Bibliographie, über Dilibri und über die Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. Sie bietet Informationen zu derzeit 10.552 Persönlichkeiten und ist über eine GND-Nummer mit anderen Datenbanken (Deutsche Nationalbibliothek, culturegraph, Rheinland-Pfälzischen Bibliographie) verknüpft. Die Gemeinsame Normdatei (GND) verzeichnet seit 2012 Personen, Orte, Institutionen und Sachen, denen eine Nummer zugeordnet wird.

Was weiß die Personendatenbank über Alfred Dronke, den Gründer des Eifelvereins, mit der GND-Nummer 116224266? Zunächst einmal finden wir eine ausführliche Biographie, die dem von Heinz Monz herausgegebenen Trierer Biographischen Lexikon (Trier 2000, S. 89) entnommen ist. Leider ist der Artikel in der digitalen Rheinischen Geschichte nicht verzeichnet. Zwar gibt es europaweite Vorschriften über Gurken und Glühbirnen, aber beim Landschaftsverband Rheinland kennt man noch keine GND-Nummern. Weiter besitzt die Personendatenbank Verknüpfungen zu bibliographischen Datenbanken, über die sich Dronkes zahlreiche Veröffentlichungen ermitteln lassen. Dies gilt leider nur für Monographien, die Aufsatzliteratur des 19. Jahrhunderts ist noch denkbar schlecht erschlossen. Neben einem Hinweis auf den mehr als dürftigen Artikel in der Wikipedia (Abruf am 11.07.2014) findet sich einer auf GESA.

GESA ist der Gesamtkatalog deutschsprachiger Leichenpredigten, der in der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg bearbeitet wird. Leichenpredigten waren eine in der Frühen Neuzeit ungeheuer populäre Quellengattung, sie enthalten neben der im wahrsten Sinne des Wortes barocken Predigt oft auch umfangreiche Lebensbeschreibungen. Sie wurden in der Regel gedruckt, mit Trauerkantaten und Trauergedichte ausgestattet und konnten bei Fürsten den Umfang eines dickleibigen Folianten erreichen. Doch auch für zahlreiche andere Personen sind Leichenpredigten erhalten, die eine einzigartige Quellengruppe zur frühneuzeitlichen Frömmigkeits-, Mentalitäts-und Sozialgeschichte darstellen. Jedenfalls gab es einen Nachruf auf einen Herrn Adolf Dronke, GND-Nummer 116224266, gestorben 1898 in Trier, gedruckt 1899 in Trier, verfasst von Karl Schwering und überliefert in der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek in Jena mit der Signatur Sch.Pr. 675 (24).

Ein Nachruf in der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek Jena?

Nun war 1898, in Dronkes Todesjahr, die große Zeit der Leichenpredigten längst vorbei. Ein bisher unbekannter Nachruf auf den Gründer des Eifelvereins wäre jedoch eine kleine Sensation. Der Standort Jena ist nicht ungewöhnlich: Die ThULB Jena verfügt über einen von Herbert Koch bearbeiteten Katalog ihrer Leichenreden, andere Bibliotheken besitzen so etwas nicht. Gerade bei Klein- und Vereinsschrifttum, nicht nur des 19. Jahrhunderts, ist die Chance, dass es in Bibliotheken gelangte und dort bibliographisch erfasst wurde, nicht sonderlich groß.

Da der angegebene Teilband I,2 keinen Hinweis auf den gesuchten Text enthielt, bat ich Jörg Witzel von der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg um Hilfe, der mir freundlicherweise die S. 426 mit der Nummer 3944 einscannte, die die genannten Angaben bestätigte.

Wer war Karl Schwering?

Wenn man etwas von der ThULB möchte, braucht man Geduld. Und so sollten wir zunächst einmal fragen: Wer war Karl Schwering (GND 117422754)? Der KVK verzeichnet fast 50 Veröffentlichungen aus seiner Feder, darunter einige in mehreren Auflagen erschienene Lehrbücher der Ebenen Geometrie, Trigonometrie, Stereonomie, Arithmetik und Algebra sowie „100 Aufgaben aus der Geometrie und ihre Lösungen.“ Anonym erschien das Buch „Ist Mathematik Hexerei? Von einem preussischen Schulmeister.“

In dem von Ulrich Soénius und Jürgen Wilhelm herausgegebenen Kölner Personenlexikon (Köln 2008) findet sich merkwürdigerweise sein Sohn Max Leo Schwering, Direktor des Kölnischen Stadtmuseums und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Stadtgeschichte, nicht aber seine beiden Brüder, die CDU-Politiker Dr. Leo und Dr. Ernst Schwering; letzterer war von 1952 bis 1956 Kölner Oberbürgermeister. Zum Vater erfährt man – leider ohne Quellenangabe – nur, dass er von 1846 bis 1925 lebte und von 1901 bis 1921 Direktor des Kölner Apostelgymnasiums war. Er soll ein (!) Mathematikbuch verfasst haben und war so bedeutend, dass ein Platz in Köln-Lindenthal nach ihm benannt wurde.

Prof. Dr. Karl Schwering (Festschrift 1935)

Prof. Dr. Karl Schwering (Festschrift 1935)

Da bibliographische Recherchen nicht weiterführten und das Historische Archiv der Stadt Köln derzeit schlecht benutzbar ist, wandte ich mich an die Stadtbibliothek Köln, wo ich den Hinweis erhielt, es einmal über das Kölner Apostel-Gymnasium zu versuchen. Immerhin veröffentlichte das Gymnasium zu seinem 75-jährigen Jubiläum 1935 (S. 44-68) und zum 100-jährigen 1960 (S. 18-24) Festschriften, in denen Schwerings Leistungen als Schulleiter in den schwierigen Jahren bis 1921 gewürdigt werden.

Meine nächste Anlaufstelle war die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Sie besitzt eine umfangreiche Kölner Sammlung von Zeitungsausschnitten aus den Jahren 1840-1969, die digitalisiert und erschlossen ist. Darin findet sich ein Ausschnitt aus der Kölnischen Volkszeitung vom 29. November 1925, ein namentlich nicht gekennzeichneter Nachruf auf den zwei Tage zuvor verstorbenen Karl Schwering. Dieser wurde als Sohn eines Arztes geboren, besuchte in Münster das Gymnasium und studierte an der Akademie Münster, der heutigen Universität, Mathematik. Er setzte seine Studien bei dem berühmten Mathematiker Karl Weierstraß in Berlin fort und habilitierte sich dann in Münster. Sein Hauptgebiet waren die Elliptischen und die Lemniskatischen Funktionen. Angeblich verhinderte der Kulturkampf die Berufung des Katholiken auf einen Lehrstuhl, Schwering war danach an Gymnasien in Brilon und in Coesfeld tätig. Unverdrossen setzte er seine mathematischen Forschungen fort, die sich in Lehrbüchern und in zahlreichen Aufsätzen niederschlugen. Besonders gelobt werden die Schweringschen Linienkoordinaten. Der Vater von neun Kindern leitete nacheinander das Dürener Gymnasium, 1897 das Trierer Kaiser-Wilhelms-Gymnasium und seit 1901 das Kölner Apostelgymnasium. Wie in Trier, war er auch in Bonn in der Ausbildung und Prüfung von Lehrern tätig. Bei seiner Berufung nach Köln wurde 1901 das bisher am Kaiser-Wilhelms-Gymnasium angesiedelte Pädagogische Seminar an das Kölner Apostelgymnasium verlegt. Dass er nebenbei ein engagierter Altphilologe war, sei nur am Rande erwähnt. Dronke und Schwering hatten also beide eine akademische Laufbahn versucht, waren danach erfolgreich im Schuldienst tätig, waren beide preußische Beamte und katholisch sowie Vater von acht bzw. neun Kindern, und beide besaßen eine große Begeisterung für die Mathematik, aber auch für andere Fächer.

Jahresbericht des Königlichen Kaiser Wilhelms-Gymnasiums Trier

Nach langem und geduldigem Warten waren dann auch die Scans aus Jena eingetroffen. Knappe zwei Druckseiten Text, verteilt über drei Seiten. Doch bevor wir uns an die Auswertung machen können, müssen wir zwei Probleme lösen: Erstens taucht der Namen Schwering nicht auf, es wird überhaupt kein Verfasser genannt. Und zum Zweiten bildet der Text die Seiten 20 bis 22 einer Druckschrift in Quart. Er stammt aber nicht aus einer Tageszeitung, was uns aber nicht daran hindern sollte, zu einem späteren Zeitpunkt danach zu suchen. Es handelt sich stattdessen um Punkt 12 eines Berichts, bei dem die anderen Punkte wesentlich kürzer sind und der nächstfolgende ebenfalls die Nummer 12 trägt. Jetzt lässt auch die Signatur aufmerken: Sch.Pr.675 (24) – Sch.Pr. steht für Schulprogramme!

Jahresbericht des Königl. Kaiser Wilhelms-Gymansiums 1898/89

Jahresbericht des Königl. Kaiser Wilhelms-Gymansiums 1898/89

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veröffentlichten die meisten Gymnasien Jahresberichte, die durch die darin enthaltenen wissenschaftlichen Abhandlungen auch heute noch von großem Wert sind. Aufbewahrt werden die Programme der Trierer Gymnasien in der Stadtbibliothek Trier, wo sie schnell, aber nur gegen eine nicht unerhebliche Gebühr, vorgelegt werden. Nehmen wir den Jahresbericht des Königlichen Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums für das Schuljahr 1898/99 zur Hand, so erfahren wir hier auf S. 19, dass am 14. Juni „sämtliche Mitglieder des Lehrkörpers dem verehrten Direktor unserer Schwesteranstalt, Herrn Dr. Adolf Dronke, das letzte Geleit“ gegeben haben. Wir sind also an der falschen Schule und brauchen den Jahresbericht des Königlichen Kaiser-Wilhelms-Gymnasiums (verbunden mit Realgymnasium) 1898/99. Bereits das Titelblatt zeigt uns, dass wir richtig sind: Den Bericht erstattete der Direktor Prof. Dr. Schwering, gedruckt wurde er bei Jacob Lintz in Trier. Auf S. 20 bis 22 finden wir dann den bereits bekannten Nachruf, und danach stellt sich auf S. 22-23 „der Unterzeichnete“ als Dronkes Nachfolger vor. Schwerings Selbstdarstellung lässt die Präzision des Mathematikers erkennen und enthält viele Details, die in dem Kölner Nachruf fehlen. So promovierte er 1869 in Berlin mit der Arbeit „De linea brevissima in elliptica paraboloide sita“ und erwarb im gleichen Jahr das Staatexamen für das Lehramt an Gymnasien.

Schließlich werden 29 wissenschaftliche Veröffentlichungen aufgelistet, zumeist in mathematischen Fachzeitschriften, aber auch ein Aufsatz über Horaz und eine Übersetzung des Gedichts Woinarowski von K. Th. Rylejeff im Dürener Gymnasial-Programm (Woinarowski. Erzählendes Gedicht von K. Th. Rylejeff. Düren 1893). Andrej Woinarowski war der Neffe des Kosakenführers Mazeppa, dessen Leben Lord Byron und Alexander Puschkin beschrieben sowie Peter Tschaikowski und Franz Liszt vertont. Autor war der beim Dekabristenaufstand 1826 hingerichtete Kondrati Fjodorowitsch Rylejew (so der BROCKHAUS, 21. Aufl. 2006, Bd. 23, S. 595). Schwering hat den Nachruf also in seiner Funktion als Nachfolger Dronkes als Direktor am Trierer Realgymnasium, dem heutigen Max-Planck-Gymnasium geschrieben.

Nun sind Nachrufe eine spezifische Quellengattung, bei deren Erschließung Funktion und Publikum zu berücksichtigen sind. Zudem gilt: De mortuis nihil nise bene. Leider fehlt bisher eine Biographie des Wissenschaftlers, Lehrers, Politikers, Chorleiters sowie Gründers des Eifelvereins und nicht zuletzt auch Vorsitzender des Allgemeinen Verbandes Deutscher Touristen-Vereine. 1913 hat Michael Zender erstmals Dronkes Wirken im Rahmen der Festschrift zum 25-jährigen Vereinsjubiläum gewürdigt (S. 9), ebenso Werner Grasediek und Heinz Peter Brogiato bei der 100-Jahrfeier 1988 (S. 193-196) und Björn Juchem beim 125-jährigen Jubiläum 2013 (S. 27-34). Zu nennen ist noch eine materialreiche biographische Skizze des häufig unterschätzten Trierer Historikers Emil Zenz von 1987, der erstmals neben den Zeitungen auch die Akten herangezogen hat (Neues Trierisches Jahrbuch 1987, S. 145-156).

Der Nachruf von 1899 ist die älteste biographische Skizze Dronkes. Ob sich Schwering und Dronke persönlich gekannt haben, ist unbekannt, aber durchaus denkbar. Dronke erkrankte zu Beginn des Schuljahres 1888/89, also wohl nach Ostern 1898. Schwering übernahm dessen Amt zum 1. November 1898, also vier Monate nach Dronkes Tod. Vorher hatte ein Dr. Henrich (nach dem Adreßbuch Real-Gymnasial-Oberlehrer Professor Dr. Adolf Henrich) die Schule kommissarisch geleitet. Schwerings Nachruf dürfte vor allem auf mündlichen Berichten beruhen. Für die Lektüre von Akten und Zeitungsartikeln wird kaum Zeit geblieben sein, auch das Eifelvereinsblatt gab es 1900 noch nicht. Zender scheint Schwerings Text gekannt und benutzt zu haben. Dafür sprechen viele Übereinstimmungen bei den mitgeteilten Fakten, aber auch bei einzelnen Formulierungen. Von der legendären, mittlerweile auch digitalisierten Eifelfestschrift von 1913 ausgehend, erfolgte die Filiation der Dronke-Vita in die verschiedenen Vereinsfestschriften. Fast wörtlich übernommen finden sich viele Passagen auch in Kentenichs Stadtgeschichte von 1915 (Gottfried Kentenich, Geschichte der Stadt Trier von ihrer Gründung bis zur Gegenwart. Trier 1915, S. 977-978, ).

Eine kurze Zusammenfassung des Nachrufs muss hier genügen. Adolf Dronke wurde 1837 als Sohn des Gymnasiallehrers Dr. Ernst Dronke in Koblenz geboren. Er besuchte die Gymnasien in Fulda und Bonn und studierte an der Universität Bonn vor allem Mathematik und Physik. Sein Lehrer war der berühmte Mathematiker Julius Plücker, mit dem er eng zusammenarbeitete, bei dem er 1860 über das Thema „De theoria mechanica caloris, quoad spectat ad gasa permanentia“ promovierte und dessen wissenschaftlichen Nachlass er dem Nachruf zufolge herausgegeben haben soll.

Dies lässt sich zumindest für einen Band bestätigen: 1882 veröffentlichte Dronke eine Einleitung in die analytische Theorie der Wärmeverbreitung unter Benutzung der hinterlassenen Papiere der Herren A. Beer und J. Plücker (Exemplar in der Stadtbibliothek Trier, Ho 1). Über seinen 1868 verstorbenen Lehrer Plücker veröffentlichte Dronke 1871 ein umfangreiches Lebensbild mit einer Bibliographie (Pfälzische Landesbibliothek Speyer, 10 an: 3.4470).

Auch der Name Beer lässt aufhorchen: August Beer stammte aus Trier, war Assistent bei Plücker und seit 1855 Professor in Bonn. 1863 starb er im Alter von nur 38 Jahren. Sein umfassendes Lehrwerk der mathematischen Physik erschien posthum, seine Theorie der isochromatischen Kurven aus den hinterlassenen Papieren des Prof. Dr. Aug. Beer veröffentlichte Dronke in der gleich noch zu besprechenden Festschrift seines Realgymnasiums von 1882.

Dronke in Koblenz

Adolf Dronke als Direktor der Provinzial-Gewerbeschule in Koblenz (ca. 1867)

Im Anschluss an seine Dissertation soll Dronke Berufungen nach Prag und Zürich ausgeschlagen haben. Stattdessen wurde er Probekandidat am Gymnasium in Bonn, danach Rektor der höheren Gewerbeschule in Grevenbroich, Lehrer am Gymnasium in Mönchengladbach und 1864 Direktor der Provinzial-Gewerbeschule in Koblenz. Neben den humanistischen Gymnasien genossen die Real- und Gewerbeschulen, in denen die technischen und kaufmännischen Fächer im Vordergrund standen, im 19. Jahrhundert eine hohe Wertschätzung, sie wurden nach und nach zu Gymnasien ausgebaut. Die Koblenzer Gewerbeschule wurde 1853 von der Stadt eingerichtet, sie wurde 1855 Provinzial-Gewerbeschule, 1879 lateinlose Realschule, 1882 Oberrealschule und 1890 Realgymnasium. Zudem hatte Dronke 1872 die Einführung einer Handwerker-Fortbildungsschule durchgesetzt (Max Bär, Aus der Geschichte der Stadt Koblenz. Koblenz 1922, S. 297, Festschrift zu der am 12. Oktober 1907 stattfindenden Feier der Einweihung des neuen Schulgebäudes und des 52jährigen Bestehens der Anstalt. Koblenz 1907. Der Nachruf hebt die besondere Förderung der Koblenzer Einrichtung, des heutigen Eichendorff-Gymnasiums, durch die spätere Kaiserin Augusta hervor.

Neben einer wissenschaftlichen und einer pädagogischen Ader hatte Dronke auch ein ausgeprägtes Interesse an sozialpolitischen Fragen. 1873 trat er aus dem Schuldienst aus, um in Koblenz eine Sparkasse für Handwerker, die spätere Mittelrheinische Bank, zu eröffnen. Es war die Zeit der Genossenschaftsgründungen, sicherlich kannte Dronke Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der ebenfalls enge Beziehungen zu Koblenz hatte. Doch die Bankgründung war ein Fehlschlag, der Dronke für lange Zeit in Schulden stürzte. In den meisten Nachrufen wird diese Tatsache dahingehend beschönigt, dass die Tätigkeit bei einer Bank seinen Neigungen nicht entsprochen habe. Diese Angaben lassen sich nach der Festschrift von 1907 (S. 92) leicht korrigieren: Danach bekleidete er das Amt eines Direktors der Koblenzer Provinzial-Gewerbeschule vom 8. Oktober 1864 bis zum 1. April 1874, er war also zur Leitung der Bank zumindest teilweise beurlaubt oder freigestellt. 1875 kehrte Dronke in den Schuldienst zurück und wurde am 11. Oktober von Oberbürgermeister Karl de Nys in sein Amt als Direktor der Realschule in Trier eingeführt.

Die Realschule war 1822 als Trierer Bürgerschule gegründet worden. Über Ihre Geschichte berichten Festschriften aus den Jahren 1881, 1922, 1972 und 1997, aus denen man auch einiges über Adolf Dronke erfährt. Die Bürgerschule war seit 1824 eine städtische Schule, sie war im ehemaligen Karmeliterkloster in der Böhmerstraße untergebracht. 1847 wurde die höhere Bürgerschule mit der Provinzial-Gewerbeschule vereinigt, wurde 1859 zu einer Realschule erster Ordnung, und 1882, jetzt unter Dronkes Leitung, zum Realgymnasium. 1877 teilte er die Tertia in eine Ober- und eine Untertertia, 1878 die Secunda und 1885 die Prima, so dass eine neunklassige Anstalt entstand, die den Zugang zur Hochschule ermöglichte. 1893 ging seine Schule in die Trägerschaft des Staates über, seit 1893 hieß sie Königliches Realgymnasium mit Gymnasialklassen und seit 1896 Kaiser-Wilhelms-Gymnasium. 1948 wurde sie in Max-Planck-Gymnasium umbenannt. Auch in Trier wurde 1890 eine von Dronke geleitete kaufmännische Fortbildungsschule eingerichtet (vgl. neben den Festschriften Emil Zenz, Geschichte der Stadt Trier im 19. Jahrhundert. Bd. 2, Trier 1980, S. 125, 178-180, 187).

Adolf Dronke als Direktor des Trierer Kaiser-Wilhelms-Gymnasiums (ca. 1890)

Adolf Dronke als Direktor des Trierer Kaiser-Wilhelms-Gymnasiums (ca. 1890)

Von 1875 bis 1898 war Dronke Direktor dieser Anstalt. Die Festschrift von 1922 listet die Ereignisse eines jeden Schuljahres auf und enthält eine Lebensbeschreibung Dronkes. Im Schuljahr 1898/99 zählte man 476 Schüler, darunter 317 Katholiken, 121 Evangelische und 38 Israeliten. 337 Einheimischen standen 131 Auswärtige und acht Ausländer gegenüber. Mädchen sind erst seit 1960 zugelassen. Das Realgymnasium hatte bei den Söhnen der überwiegend evangelischen preußischen Beamten und Offizieren regen Zulauf; das katholisch geprägte Friedrich-Wilhelms-Gymnasium galt dagegen als Kaderschmiede, aus der sich der Nachwuchs für das Priesterseminar rekrutierte.

Adolf Dronke als Wissenschafler

Auch die Festschrift von 1882 enthält einige Angaben zur Person des amtierenden Schuldirektors, darunter auch über seine „literarische Tätigkeit“ (S. 114-115). Dronke ist auf der einen Seite als Autor von mathematischen und geographischen Schulbüchern hervorgetreten und auf der anderen Seite als Verfasser von Werken über die Eifel (Auswahlbibliographie nach dem Katalog der Stadtbibliothek Trier in Festschrift 1988 S. 195-196). Nach dem KVK lassen sich zusammenstellen: Die Elemente der ebenen Geometrie für den Unterricht an höheren Lehranstalten (1864), Einleitung in die höhere Algebra (1871-1872), Geographische Zeichnungen. Ein Hülfsmittel für den geographischen Unterricht (1867, 2. Auflage 1879), Leitfaden für den Unterricht in der Geographie an höheren Lehranstalten (1877-1878, 2. Aufl. 1882), Physikalischer Schul-Atlas (1881), Die Kegelschnitte in synthetischer Betrachtungsweise (1881), Die Geographie als Wissenschaft und in der Schule (1885), Lehrbuch der Geographie (1886), Besondere und allgemeine physikalische Erdkunde von Deutschland (1893) und Politische Erdkunde von Deutschland (1895).

An Werken über die Eifel lassen sich nennen: Der Eifel-Führer (1889, 7. Auflage 1897, zuletzt 39. Aufl. 2006, demnächst bei dilibri), Bilder aus der Eifel (1892), Führer an der Mosel und Saar durch die Eifel und den Hochwald-Hunsrücken. Mit Touren für Radfahrer (4. Aufl. 1896, 5. Aufl. 1902: ) und: Die Eifel. Aus den nachgelassenen Papieren d. Verf. hg. v. Konrad Cüppers (1899). Dronkes Gesamtdarstellung der Eifel behandelt in drei großen Kapiteln auf 479 Druckseiten die Geographie, die Geschichte und die Gegenwart der Eifel, namentlich die Bevölkerung, die Land- und Forstwirtschaft sowie Handel und Industrie. Der Kölner Stadtschulrat fand im Nachlass Dronkes eine umfangreiche Stoffsammlung vor, bei der er die Kapitel über die Mosel ausschied, aber Lücken wie etwa das Fehlen der Geschichte des 19. Jahrhunderts nicht mehr schließen konnte.

Schwerer zu fassen sind dagegen die unselbständigen Veröffentlichungen. Doch wir haben noch zwei Eisen im Feuer: Das erste ist die GEB, die Giessener Elektronische Bibliothek, auf die der Verfasser übrigens durch puren Zufall bei einer Google-Recherche gestoßen ist. Darin findet sich Franz Kössler, Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825-1918 (2008). Leider fehlt eine GND-Nummer. Dronke ist hier mit 15 Veröffentlichungen vertreten, von denen die ersten sechs im Programm der Koblenzer Gewerbeschule und die restlichen in dem des Trierer Realgymnasiums veröffentlicht wurden. Wenn man die Lehrpläne und Artikel zu Organisationsfragen beiseite lässt, bleiben: Bestimmung einiger geometrischer Örter (1865), Über die Koordinaten einer Geraden im Raume (1866), Über die Vertauschung der Koordinaten (1868), Binomial-Coefficienten (1870), Beiträge zu einer Seelenlehre vom ethnographischen Standpunkte aus (1881), Theorie der isochromatischen Kurven aus den hinterlassenen Papieren des Prof. Dr. August Beer (1882) und: Mitteilungen über die Burg Schönecken (1892).

Eine weitere Überraschung enthält die Festschrift zu der am 25. Mai 1882 stattfindenden Gedenkfeier des 60-jährigen Bestehens des städtischen Realgymnasiums zu Trier. Hier werden zunächst einmal zehn Monographien aufgezählt, an erster Stelle die Dissertation „De theoria mechanica caloris, quoad spectat ad gasa permanentia“ (1860). Dann folgen die bereits genannten mathematischen und geographischen Lehrwerke sowie einige Berichte und Reden sowie: Julius Plücker, ein Lebensbild (1868).

In ‚Poggendorfs Annalen‘ veröffentlichte Dronke drei Aufsätze über die mechanische Wärmetheorie, die bereits im Mittelpunkt seiner Dissertation stand, sowie über das Verhalten eines homogenen isotropen Mittels im homogenen magnetischen Feld. In ‚Schloemilchs Journal für Mathematik‘ erschienen drei Aufsätze über Plückers Raumgeometrie und Beiträge zur Lehre vom Potential. In ‚Hoffmanns Zeitschrift für den mathematischen Unterricht‘ publizierte er Rezensionen und in der ‚Zeitschrift für Schulgeographie‘ einen Bericht, ebenso im ‚Pädagogium‘ und in den ‚Jahrbüchern von Fleckeisen und Masius‘. Einen Aufsatz schrieb er in der botanischen Zeitschrift: Über abnorme Fruchtbildung bei Prunus Armenniaca, das ist die Aprikose.

Dronke muss nicht nur ein wissenschaftliches Interesse, sondern auch enge persönliche Beziehungen zu Botanikerkreisen gehabt haben, denn in den Verhandlungen des 1833 in Koblenz gegründeten Naturhistorischen Vereins für Rheinland und Westfalen publizierte er nach dieser Liste nicht nur Aufsätze zur mechanischen Wärmetheorie und zur Spektralanalyse – beides Lieblingsgebiete seines Lehrers Plücker –, sondern auch einen Nachruf auf den 1870 verstorbenen Vereinsgründer, den in Winningen und an der evangelischen höheren Stadtschule in Koblenz tätigen Lehrer Philipp Wirtgen (Hermann Josef Roth, Philipp Wirtgen – Pionier der Eifeler Naturkunde. Vorläufer der Bundesgartenschau, in: Eifel-Jahrbuch 2012, S. 164-171). Dronkes Aufsatz: Dr. Philipp Wirtgen. Kurzes Lebensbild nach eigenen Aufzeichnungen des Verstorbenen lässt sich auffinden, da er im KVK als Sonderdruck im Besitz der USB Köln verzeichnet ist. Da auch die Herkunft aus den Verhandlungen des Vereins (28, 1871, S. 8-14) nachgewiesen ist, können wir diese im LBZ Koblenz problemlos einsehen. Hier erfahren wir vieles über Wirtgens Forschungen, über deren Förderung durch Kultusminister Altenstein, Kaiserin Augusta und die Reichsbahn, über die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Bonn 1851 und über sein wissenschaftliches Umfeld.

Dieses Umfeld kann man wesentlich besser ausleuchten, wenn man die Festschrift zum 50jährigen Stiftungsfest des Naturwissenschaftlichen Vereins in Coblenz (Koblenz 1901) heranzieht. Hier erfährt man z. B., dass Dronke Vorträge vor dem Verein gehalten hat, dass er Mitglied im Vorstand und von 1870 bis 1871 Wirtgens Nachfolger als Vorsitzender war (S. 15-16). Ab 1889 finden wir als Schriftführer den Gymnasiallehrer und Erforscher des Eifelvulkanismus, den Vorsitzenden der Ortsgruppe Koblenz des Eifelvereins Otto Follmann. Weiter lässt sich in Erfahrung bringen, dass der Verein über eine Sammlung und eine Bibliothek verfügte, die in der Alten Burg in Koblenz aufgestellt waren (Bär S. 340-341).

Um die anderen beiden Veröffentlichungen Dronkes herauszufinden, wandte sich der Verfasser an Hermann Josef Roth vom Naturhistorischen Verein in Bonn, der nicht nur das von Wirtgen begründete Rheinische Herbar mit 70.000 Exponaten aufbewahrt, sondern auch eine einzigartige Bibliothek besitzt. Hier sind auch die Verhandlungen, seit 1935 Decheniana, verzeichnet. Neben dem Nachruf auf Wirtgen finden wir 1870 den Aufsatz aus der mechanischen Wärmetheorie (24, 1867, S. 1-20) und einen Vortragsbericht über die Beschaffenheit des Bodengesteins eines Hochofens in der Hütte von Sayn (27, 1870, S.207-208). Ein weiterer Interessent an der Sayner Schlacke war Pfarrer Johann Baptist Kraus, der ab 1845 in Arenberg bei Koblenz einen Bibelgarten anlegte, in dem lebensgroße Heiligenfiguren in edelsteingeschmückten Grotten aufgestellt wurden.

Doch müssen wir unsere bibliographische Schnitzeljagd nach den Veröffentlichungen von Adolf Dronke hier abbrechen – eine Zusammenstellung seiner unselbständigen Publikationen der Jahre 1882 bis 1898 bleibt ein Desiderat. Dronkes schriftstellerische Tätigkeit war dem Provinzialschulkollegium im Übrigen ein Dorn im Auge. Dieses befürchtete, er würde seine Pflichten als Gymnasialdirektor vernachlässigen und verlangte 1883 eine „Maßhaltung in der schriftstellerischen Produktion“, die er jedoch mit Hinweis auf seine schwierige finanzielle Situation – er musste bekanntermaßen eine Familie mit acht Kindern ernähren – rechtfertigte.

Doch kehren wir zurück zu Dronkes Nachruf, in dem auch seine Tätigkeit für den Eifelverein, „seine gemeinnützigen Bestrebungen und Bemühungen zur Erschließung und wirtschaftlichen Hebung der Eifel“ gewürdigt werden. In Wort und Schrift sei er für die Interessen der Region eingetreten, deren Bewohner ihm schon zu Lebzeiten den Ehrennamen „Eifelvater“ gegeben hätten. 1888 gründete er den Eifelverein, dem es gelang, „angefeuert durch den Eifer seines Gründers, den zahlreich aufblühenden Luftkurorten einen alljährlich wachsenden Touristenstrom zuzuführen. Die Neubelebung der Fischzucht in den ehemals fischreichen Gewässern der Eifel ist sein Verdienst.“ Das heute weitgehend vergessene Thema spielte im Eifelverein in den ersten Jahren nach seiner Gründung eine wichtige Rolle. Weiter habe Dronke in den großen Städten die Werbetrommel für die Eifel gerührt, um die früher einmal recht bedeutende Industrie wiederzubeleben.

Dronkes Aktivitäten für den Dachverband, in der Politik und für andere Trierer Vereine werden nicht im Einzelnen erwähnt. „An dem öffentlichen Leben Triers nahm er stets den lebhaftesten Anteil. Er stellte sein reiches Wissen, seine Redegabe, seine Arbeitskraft gern in den Dienst des öffentlichen Interesses, sei es zu wissenschaftlichen, künstlerischen oder patriotischen Zwecken.“ Doch all das war zu viel. „Seine aufreibende Thätigkeit untergrub seine Gesundheit.“ Nachdem das Schuljahr 1898/99 begonnen hatte, musste Dronke sich beurlauben lassen und begab sich zur Kur nach Bad Neuenahr, wo er am 10. Juni 1898 starb.

Der Nachruf in der Trierischen Landeszeitung

Der Trierer „Presskaplan“ Georg Friedrich Dasbach

Der Trierer „Presskaplan“ Georg Friedrich Dasbach

Die Frage wurde bereits gestellt, ob es denn auch in den Trierer Tageszeitungen einen Nachruf auf Adolf Dronke gegeben hat. Die Quellenlage ist günstig, denn 1898 besaß Trier gleich drei Tageszeitungen, von denen zwei als Morgen- und Abendausgaben erschienen. Beginnen wir mit der Trierischen Landeszeitung, die 1875 von dem „Presskaplan“ Georg Friedrich Dasbach gegründet worden war und im Paulinus-Verlag erschien. Dasbach hatte 1884 den Trierer Bauernverein zur Unterstützung der Bewohner der Eifel und zur genossenschaftlichen Selbsthilfe ins Leben gerufen, der 1888 die Gründung des Eifelvereins nach sich zog, in dem weniger die katholischen Bauern als die häufig evangelischen preußischen Beamten, Offiziere und Unternehmer vertreten waren.

Die Landeszeitung wird in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars aufbewahrt. Am 11. Juni 1898, also einen Tag nach Dronkes Tod, findet sich in der Morgenausgabe ein Nachruf, der zunächst seine Leistungen als Schuldirektor hervorhebt, der „seine Lebenskraft in unermüdlicher Arbeit verzehrte.“ Wichtig ist dem Verfasser auch, dass er „rechtzeitig mit den Gnadenmitteln der katholischen Kirche“ versehen starb. Dann heißt es: „Als Gründer und langjähriger Leiter des Eifel-Vereins … hat er sich ein unvergängliches Denkmal seiner menschenfreundlichen Gesinnung errichtet. Die Eifelbewohner und Eifelfreunde werden es ihm nicht vergessen, dass er durch sein rastloses Wirken, wozu er seine Ferien und seine Mußestunden in opferwilliger Weise verwendete, so viel zur materiellen Hebung dieses etwas stiefmütterlich behandelten Theiles unserer Rheinprovinz beigetragen hat.“

Am Samstag, den 11. Juni findet sich dann in der Abendausgabe der Landeszeitung eine Todesanzeige der Familie, aus der hervorgeht, dass die Beerdigung am Dienstagvormittag vom Kaiser Wilhelms-Gymnasium in der Böhmerstrasse aus erfolgen wird. Am gleichen Tag erschien eine Anzeige des „Lehrer-Collegium des Königl. Kaiser Wilhelms-Gymnasiums.“

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Am 13. Juni schaltete der Vorstand des Eifelvereins eine Anzeige. Dies dauerte vermutlich deshalb so lange, weil sich der Verein in einer Krise befand: Nachdem Dronke aufgrund seiner Erkrankung zurückgetreten war, hatte auch sein Stellvertreter Heinrich Thielen sein Amt niedergelegt. Erst am 3. Juli 1898 wurden der in Trier lebende Generalmajor a. D. Karl von Voigt zum Vorsitzenden und der Industrielle Dr. Hans Andreae zu seinem Stellvertreter gewählt. In der Anzeige heißt es: „Seit dessen Entstehen hat der Verewigte trotz der schweren Last des eigenen Amtes, Ausdehnung und Weiterbildung unseres Vereins unermüdlich gefördert und zu dessen Blühen an erster Stelle beigetragen.“ Am Tag der Beerdigung gab außerdem die Trierische Liedertafel eine Anzeige auf, die am 15. Juni erschien.

Nachrufe im Volksfreund und in der Trierer Zeitung

Um die anderen Trierer Tageszeitungen zu lesen, muss man wieder in die Stadtbibliothek an der Weberbach. Sie sind aus konservatorischen Gründen auf Mikrofilm aufgenommen, was ihr physisches Überleben sichert, aber hohe Ansprüche an die Leidensfähigkeit des Lesers stellt; von der Qualität der Papierausdrucke erst gar nicht zu sprechen. Der 1875 von Nikolaus Koch und Nikolaus Philippi gegründete Trierische Volksfreund erschien einmal am Tag. Am 11. Juni 1898 berichtet er auf sechs Zeilen vom Tod Alfred Dronkes, der seit 1875 in Trier gewirkt habe.

Eher fündig wird man in der von 1867 bis 1919 im Trierer Verlag Eduard Lintz erschienenen Trierer Zeitung. Sie bringt in der Abendausgabe vom 11. Juni Todesanzeigen der Familie und des Lehrerkollegiums sowie am 13. nochmals der Familie und des Eifelvereins. Am 11. Juni wurde in der Morgenausgabe ein ausführlicher Nachruf abgedruckt. Zunächst wird Dronkes berufliche Laufbahn geschildert, wobei auch sein Misserfolg als Leiter der Mittelrheinischen Bank nicht verschwiegen wird. Glücklicherweise sei durch den Rücktritt von Heinrich Viehoff, zudem Politiker und Goetheforscher, die 15 Jahre lang von diesem bekleidete Direktorenstelle an der Trierer Realschule freigeworden. Danach habe Dronke die Anstalt 23 Jahre lang geleitet.

„… vom edlen Bestreben geleitet, seinen Mitmenschen zu helfen, habe sich Dronke unvergängliche Verdienste um unsere ganze Gegend, besonders um die Eifel erworben.“ Deshalb werde er als „Eifelvater“ verehrt. „Er war es, der den richtigen Gedanken vertrat, dass neben den staatlichen Bemühungen zur Hebung der Eifel die Selbsthilfe Platz greifen müsse.“ Auch hier spielt neben dem Vereins- der Genossenschaftsgedanke eine wichtige Rolle. Deshalb habe er den Eifelverein gegründet und „durch Wort und Schrift unendlich viel für den von der Natur mit so vielen Reizen bedachten, zeitweise aber vernachlässigten Landstrich getan.“ Inzwischen sei ein „allgemeiner Aufschwung“ eingetreten. Die Eifel sei in weiten Kreisen bekannt geworden, sie werde von zahlreichen Reisenden besucht, „Weg und Steg“ seien gebessert worden. Einen großen Aufschwung habe die Fischzucht erlebt, etwa in den Manderscheider Weihern. „Die Früchte dieser Neuerungen sollte er nicht mehr genießen.“ Die „Dronkehöhe“ am Kockelsberg kenne jedermann. Jetzt sei es an der Zeit, Dronke „zum bleibendem Gedächtnis für seine Verdienste an irgend einem passenden Punkte in der Eifel ein steinernes Mal zu setzen, … wo Mors imperator ihn von uns gerufen hat.“

Trotz seiner „ungeheuren Arbeitslast“, die er als Gymnasialdirektor und Eifelvereinsvorsitzender bewältigt hatte, habe Dronke noch Zeit für eine „umfangreiche wissenschaftliche Tätigkeit“ gefunden. „An dem öffentlichen Leben unserer Stadt nahm er während der ganzen Zeit seines Hierseins den regsten Anteil; wo es galt, ein Interesse für geistige, künstlerische oder patriotische Zwecke zu zeigen, war auf Direktor Dronke mit Sicherheit zu rechnen.“ Die Liedertafel, „der altbewährte Hort des Trierischen Männergesanges“, wählte ihn zu ihrem Präsidenten (Kentenich S. 990). Im „Wissensch. Verein“, wo er manchen Vortrag hielt, war er Vizepräsident und vertrat lange Zeit den Präsidenten. Anlässlich des Todes Kaiser Wilhelms I. (1888) hielt Dronke „in der vom Bürgerverein veranstalteten Trauerversammlung die Rede.“

1893 stellten die Nationalliberalen den in Trier recht populären Dronke als Kandidaten für den Reichstag auf. Mit 43% in der Stadt Trier und 25% in dem vom Zentrum dominierten Wahlkreis erreichte er für die „Preußenpartei“ einen Achtungserfolg, handelte sich aber auch einigen Ärger mit katholischen Vereinsmitgliedern ein (Zentrum 70, SPD 4%, Zahlen nach Zenz II S. 115-118). Er stellte, heißt es weiter, „seine natürlichen Gaben, sein reiches Wissen und Können in den Dienst des Guten, Schönen, Wahren, des deutschen Empfindens und Denkens.“

Es bleibt zu klären, um welchen „Wissensch. Verein“ es sich handelte. Zunächst denkt man an die 1801 gegründete Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier, die freilich ihren Arbeitsschwerpunkt eher in der Geschichte und Archäologie des Trierer Landes hatte. Doch der hilfsbereite Kenner der Geschichte und Hüter der Bücherschätze des Landesmuseums, Jürgen Merten, schüttelte den Kopf. Dronkes Namen wird in der Vereinsgeschichte nicht genannt. Er verwies mich an das Stadtarchiv.

Bei Bernhard Simon im Stadtarchiv an der Weberbach klingelten gleich die Glocken. Im Adreßbuch der Stadt Trier und Vororte von 1894 (leider nicht bei dilibri) findet sich auf S. 188-189 der Hinweis, der 1866 gegründete Wissenschaftliche Verein habe ca. 230 Mitglieder und seinen Sitz im kleinen Saal im Casino am Kornmarkt. Er verfolge das Ziel „gegenseitiger Belehrung und Unterhaltung über wissenschaftliche Gegenstände … durch Vorträge und Besprechungen in ordentlichen Versammlungen.“ Neben den Vorträgen im Winter gab es im Sommer Ausflüge zu Zielen von historischem oder naturwissenschaftlichem Interesse, für die eigene Liederbücher geschrieben und gedruckt wurden. Einige davon sind im Nachlass des Lehrers, Mathematikers, Theologen und Philosophen Kaspar Isenkrahe im Stadtarchiv erhalten (zur Person Monz S. 199, zum Verein Kentenich S. 985).

Zum Vorstand des Vereins zählten nach dem Adreßbuch Geh. Sanitätsrat Dr. Birnbaum, Baurat Brauweiler, Realgymnasiums-Direktor Dr. Dronke, Oberstleutnant a. D. Eltester, Hauptmann Treusch von Buttlar-Brandenfels, Buchhändler Jakob Lintz, Realgymnasiums-Oberlehrer Funk, Gymnasial-Oberlehrer Professor Dr. van Hoffs, Hauptmann Schmidtborn und Oberpost-Direktor Theusner. Die Liste der Vorstandsmitglieder zeigt, wie tief die Trierer Stadtgesellschaft nach dem Kulturkampf und der Heilig-Rock-Wallfahrt von 1891 gespalten war: Die evangelischen Beamten, Offiziere und Unternehmer besaßen den wissenschaftlichen Verein und den Eifelverein, die Preußenpartei und ein Real-Gymnasium, seit 1893 auch ein eigenes evangelisches Krankenhaus.

Der Tourist

Von 1891 bis 1894 war Adolf Dronke Vorsitzender des 1883 gegründeten Allgemeinen Verbandes Deutscher Touristen-Vereine. Heute ist der Deutsche Wanderverband eine Dachorganisation für 57 Wandervereine mit 600.000 Mitgliedern. Er gab von 1884 bis 1920 eine Zeitschrift heraus: Der Tourist. Illustrierte Zeitschrift zur Förderung des Fremdenverkehrs in Deutschland. Offizielles Organ des Verbands deutscher Touristen- und Gebirgs-Vereine mit über 70.000 Mitgliedern. Anhand der im KVK integrierten ZDB (Zeitschriftendatenbank) lässt sich ermitteln, dass 14 deutsche Bibliotheken den Tourist führen. Leider besitzt keine alle Jahrgänge, und zudem müsste man für eine Fernleihbestellung für den Nachruf die Seitenzahl wissen. Also wandte ich mich an die Geschäftsstelle des Deutschen Wanderverbandes in Kassel, die ein gut sortiertes Archiv besitzt. Leider gingen die Altbestände im letzten Krieg verloren.

Da der 15. Jahrgang 1898 des Tourist in der Staatsbibliothek zu Berlin/Preussischer Kulturbesitz vorhanden ist, wandte ich mich an die Benutzungsabteilung. Vor einer Anfrage musste aber eine schier unüberwindliche Hürde überwunden werden: Ein „Captcha-Code“ sollte Spams abwehren, war aber weder zu entziffern noch in der englischen Audioversion zu verstehen. Glücklicherweise entdeckte ich an anderer Stelle der Homepage eine Email-Adresse und wurde Unter den Linden außerordentlich schnell und hilfsbereit unterstützt. Schon nach zwei Tagen kam ein Scan der Seiten 280-281 aus dem am 1. Juli 1898 erschienenen Heft mit der „Trauernachricht, welche in weitesten touristischen Kreisen schmerzlichen Widerhall finden dürfte.“ Ansonsten enttäuscht der Artikel, es handelt sich um einen wortwörtlichen Nachdruck des Nachrufs aus der Trierer Zeitung. Das Verfahren „copy and paste“ gab es also schon vor der Erfindung des Internets. Allerdings lohnt sich eine nähere Prüfung: Der Satz über Dronkes Kandidatur für die Nationalliberalen, die bei einigen katholischen Vereinsmitgliedern für Verstimmung gesorgt hatte, wurde im Tourist weggelassen.

Neu ist dagegen ein Nachtrag: Berichtet wird von der Trauerfeier in der Trierer Pfarrkirche St. Gangolf, bei der die Liedertafel Hermesdorfs Requiem aufführte. Der 1885 gestorbene Michael Hermesdorf war Domorganist, Dommusikschulleiter und „Dommusikdirektor“ sowie Erforscher der Musikgeschichte und komponierte 1871 eine „Missa Requiem“ für vierstimmigen Männerchor (Kentenich S. 990, Gustav Bereths, Beiträge zur Geschichte der Trierer Dommusik. Mainz 1974, S. 30-37). Zahllos seien die Blumen- und Kranzspenden gewesen, von denen die des Oberpräsidenten, des Oberbürgermeisters, des Lehrerkollegiums, der Schulklassen und der Vereine hervorgehoben werden. Anschließend wird das Kondolenzschreiben Bertholds von Nasse, der von 1890 bis 1905 Oberpräsident der Rheinprovinz und zudem Ehrenvorsitzender des Eifelvereins war, an den Hauptvorstand abgedruckt.

Das Eifelland und die Rheinischen Touristenblätter

Der Monschauer Verleger Peter Weiß gründete 1896 mit dem Schriftsteller Hermann Siegfried Rehm: Das Eifelland. Halbmonatsschrift für das Gesammtgebiet (!) der Eifel. Die Zeitschrift berichtete regelmäßig über den Eifelverein. 1897 wurde vorgeschlagen, das Eifelland zum offiziellen Organ des Vereins zu erklären. Dies wurde 1897 auf der Tagung in Bitburg und 1898 auf der Tagung in Adenau beschlossen. Doch kurz danach verunglückte Weiß tödlich, das Blatt wurde eingestellt und 1900 mit dem Eifelvereinsblatt eine eigene Mitgliederzeitschrift gegründet.

Die Jahrgänge 1896 bis 1898 des Eifellandes enthalten auch einige Nachrichten über Adolf Dronke. Dieser hatte bereits auf der Hauptversammlung am 13. August 1897 in Bitburg seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen angekündigt. Weiter beschloss der Verein damals, für die vereinseigene Bibliothek neue Räumlichkeiten zu suchen und durch das Anpflanzen von Sonnenblumen die Vielfalt der Vogelwelt der Eifel zu fördern (Nr. 7, Jg. 2, 1897, S. 143). Im Sommer 1898 wird ausführlich von einem Vortrag Dronkes vor der Ortsgruppe Wuppertal berichtet, in dem er über die in der Eifel geleistete Arbeit referierte (Nr. 8, Jg. 3, 1898, S. 61-62). Ausführlich wird auch von einem Vortrag vor dem Bildungsverein Elberfeld wiedergegeben, wo Dronke über „die Umgestaltung der Erdoberfläche durch die Thätigkeit der Menschen“ sprach. Neben der Eifel behandelte er die chilenische Küste, das bald im Meer verschwindende Holland sowie die Folgen des intensiven Holzschlages in Palästina und Nordamerika, um dann wieder auf die mustergültige Forstpolitik in der Eifel zurückzukommen (Nr. 9, Jg. 3, 1898, S. 69-70). Im Sommer 1898 wird außerdem mitgeteilt, die für Pfingsten 1898 angesetzte Hauptversammlung des Eifelvereins sei wegen „Erkrankung des Vorsitzenden und seines Stellvertreters“ abgesagt worden (Nr. 11, Jg. 3, 1898, S. 86). Pfingsten war 1898 am 29. Mai (http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm). Dies deckt sich mit der Nachricht, Dronke sei seit Beginn des Schuljahres 1898/99, also wohl nach Ostern (10. April) 1898 aus Krankheitsgründen als Direktor vertreten worden.

Nachfolger des Eifellandes wurden 1898 die Rheinischen Touristenblätter. Illustrirte (!) Fremden- und Verkehrs-Zeitung für das Rheingau-, Westrich- und Moselgebiet, für den Hunsrück, das Nahethal, Saarthal, Lahntal, die Eifel, den Westerwald, das Siebengebirge, das Siegthal, Aggerthal, das Berg. Land und den Niederrhein. Organ zahlreicher Verschönerungs- und Touristenvereine.

Hier findet sich gleich auf S. 9 ein weiterer Nachruf auf Adolf Dronke, der womöglich vom Herausgeber stammt und einige interessante Akzente setzt: Referiert werden seine Schulzeit, der Militärdienst sowie das Studium bei Plücker und Beer. „Nach Ablegung des Staats-Examens … kam er nach Grevenbroich als Dirigent der dortigen, hauptsächlich auf die Veranlassung des Commerzienraths Uhlhorn ins Leben gerufene Realschule.“ Noch heute erinnert die Diedrich-Uhlhorn-Realschule Grevenbroich an den Unternehmer und Erfinder, der die heute noch verwendete Kniehebelpresse zum Prägen von Münzen und Medaillen konstruierte.

Danach wechselte Dronke an die Gewerbeschule nach Koblenz, „welche von der Kaiserin Augusta sehr protegiert wurde.“ Anschließend habe er zur Förderung von Handwerk und Kunsthandwerk eine Bank gegründet. Während die anderen Nachrufe beschönigten, diese Tätigkeit habe seinen Interessen nicht entsprochen und die Trierische Zeitung bzw. der Tourist behaupteten, es habe sich um eine „materiell glänzende Bankdirektorenstelle“ gehandelt, heißt es hier: „Die weitere Entwicklung des Unternehmens ging aber, da er zu wenig Kaufmann war, nicht günstig von statten.“

Es folgen Dronkes Tätigkeit in Trier und „Ende der 1880er Jahre“ (!) die Gründung des Eifelvereins „mit dem Zwecke, die reichen Naturschönheiten des vernachlässigten Gebirges aufzusuchen und zugängig zu machen.“ Durch seine „rastlose, stille und uneigennützige Thätigkeit“ sei der Vereinsgründung ein überraschender Erfolg beschieden worden. Seine „die Eifel betreffende Correspondenz war in’s Riesenhafte gewachsen.“ Weiter werden seine Schriften über die Eifel sowie seine geographischen und mathematische Werke genannt. Auch sei er „ein besonderer Gönner und häufiger Mitarbeiter unserer Zeitschrift ‚Das Eifelland‘ gewesen.“ Leider habe unter seiner rastlosen Tätigkeit seine Gesundheit gelitten, insbesondere „plagte ihn ein nervöses Leiden.“ In Bitburg habe er seine Rücktrittspläne mitgeteilt und bei der nächsten Generalversammlung werden die Mitglieder mit Wehmut seiner gedenken, wenn sie seinen Ehrenplatz unbesetzt finden (vgl. auch Festschrift 2013 S. 34).

Ein später Nachruf im Eifelvereinsblatt

Amtsgerichtsrat a. D. Dr. Gottfried Bram

Amtsgerichtsrat a. D. Dr. Gottfried Bram

Seit 1900 besitzt der Eifelverein ein eigenes Periodikum, das Eifelvereinsblatt (bis 1943), das bis zur aktuellen Ausgabe auch über ein digitales Register erschlossen wird. Im ersten Heft 1900 finden sich der Beitrag „Zur Erinnerung an Direktor Dr. Dronke, Trier und Bürgermeister Thielen, Manderscheid.“ Verfasser des über drei Hefte verteilten Nachrufs ist „Bm.“ aus „Coblenz“, also wohl Amtsgerichtsrat a. D. Dr. Gottfried Bram, der seit 1889 Vorsitzender der Ortsgruppe Koblenz war. Ihn nannte man „Vater Bram“ oder wegen seines rauschenden Bartes „Wodan der Wanderer“. Heinrich Thielen war als stellvertretender Vorsitzender ein langjähriger Weggefährte Dronkes, er starb kurz nach ihm am 24. Dezember 1898 (Festschrift 1988 S. 228).

Bildnis Dronkes und Titelblatt seines Eifelbuchs von 1899

Bildnis Dronkes und Titelblatt seines Eifelbuchs von 1899

Dronke habe, so schreibt Bram, „durch seine geographischen und physikalischen Studien in der Eifel und durch seine rege Wanderlust Land und Leute genau kennen gelernt.“ Deshalb habe er den Eifelverein ins Leben gerufen, über dessen Gründung er detailliert berichtet. Dann setzt er den Nachruf fort: „Was er für die Eifel gethan wie vorzugsweise durch seine unausgesetzten Bemühungen der Verkehr in der Eifel gehoben, die Eigenart des interessanten Landes bekannt wurde, wird von den Eiflern dankbar erkannt; sie haben ihm den ehrenvollen Namen des ‚Eifelvaters‘ gegeben.“ Der Eifelverein habe beschlossen, ihm auf dem Mäuseberg ein Denkmal zu errichten. Ein treffliches Porträt finde sich in dem aus dem Nachlass herausgegebenen Werk Dronkes über die Eifel.

Dann folgt eine Lebensbeschreibung, die vom Studium bei Plücker, von den elf Jahren in Koblenz und den 21 Jahren in Trier berichtet. Hervorgehoben wird außerdem die „überaus große Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten, hauptsächlich Mathematik, Physik und Geographie betreffend“, sowie die Publikationen über die Eifel, namentlich den „Eifelführer“ und das 479 Druckseiten umfassende nachgelassene Werk über die Eifel.

Der Dronketurm

Der Dronketurm auf dem Mäuseberg (Foto Alois Mayer, Daun)

Der Dronketurm auf dem Mäuseberg (Foto Alois Mayer, Daun)

Was blieb von Adolf Dronke? Im Gegensatz zu seinen Nachfolgern im Amt des Vorsitzenden ist kein Hauptwanderweg nach ihm benannt. Die Dronkehöhe auf dem Kockelsberg existiert nicht mehr, es gab einmal eine Dronkehütte bei Biewer, aber auch die ist verschwunden. Dieses Schicksal hat Dronke mit seinem Nachfolger General von Voigt gemeinsam, denn den Aussichtspunkt „v. Voigt-Blick“ auf dem Kockelsberg gibt es ebenfalls nicht mehr.

Das 1898 geforderte Denkmal aus Stein gibt es dagegen, aber nicht in seiner Heimatstadt Trier. Auf dem 561 Meter hohen Mäuseberg bei Daun errichtete der Eifelverein in den Jahren 1900/02 einen nach Dronke benannten Aussichtsturm, der einen Panoramablick auf das Gemündener und das Weinfelder Maar, bei Sonnenschein sogar bis Daun, ermöglicht.

Das erste Heft des Eifelvereinsblatts vom Januar 1900 enthält außerdem einen Bericht des Vorsitzenden von Voigt zum „Dronke-Denkmal.“ Danach hatte die Hauptversammlung am 15. August 1898 in Adenau beschlossen, Geld für dessen Errichtung zu sammeln. Die Resonanz hielt sich in Grenzen: Die Ortsgruppen stellten 953 M zur Verfügung. Davon kamen 100 aus Bonn, nichts aus Trier und Köln, während Koblenz zumindest 150 M in Aussicht stellte. 576 M trugen Privatpersonen bei, davon 505 M die Trierische Liedertafel. Die Ortsgruppe Elberfeld verpflichtete sich, eine Bronzeplatte mit einem Reliefporträt zu stiften, die in Daun versprach 200 M und „eine Anzahl freier Fuhren.“

Im Februar listet das Heft auf, „was der Eifelverein im Jahre 1900 auszuführen gedenkt.“ Dazu gehörte, damals wie heute, die Aufforderung an die Ortsgruppen, die Wanderwege zu markieren, und eine Bitte um Spenden für Instandsetzungsarbeiten an der Niederburg in Manderscheid. Für den Bau der „Dronke-Schutzhütte“ ständen 2000 M zur Verfügung. „Vielleicht wird es noch mehr, wenn 2 große Ortsgruppen in sich gehen und des Gründers des Eifelvereins, des Eifelvaters gedenken.“ Die Zurückhaltung einiger Ortsgruppen hat vermutlich darin ihren Grund, dass der Eifelverein in den ersten Jahrzehnten mehrere Projekte in Angriff nahm, deren Realisierung mit erheblichen finanziellen Problemen verbunden war, so 1895 der Gänsehalsturm in der bei Mayen gelegenen Gemeinde Bell und 1908 das Denkmal für die Klöppelkrieger in Arzfeld. Nach einem Plan des Trierer Bauunternehmer und Architekten Joseph Mendgen sollte das sechseckige Gebäude aus unbehauenem Eifeltuff errichtet werden. Eine eiserne Wendeltreppe führte zur Aussichtsplattform. Neben der Bronzeplakette sollte die Inschrift „Dronke-Schutzhütte“ eingemeißelt werden.

Im April 1902 konnte der Vorsitzende berichten, dass durch weitere Spenden für das „Dronke-Denkmal“ 3714 M zur Verfügung standen. Im April 1903 erfolgte die Einladung zur Frühjahrstagung des Eifelvereins am 7. Juni 1903 in Daun. Nach der Hauptversammlung gab es ein Festessen im Hotel Schramm und anschließend um 15.00 Uhr war „Abmarsch zur Einweihung des Dronke-Denkmals auf dem Mäuseberg.“ Gestaltet wurde die Feier von der Trierischen Liedertafel.

Bismarcks Rede vor dem Reichstag am 6. Februar 1888. Lithographie nach dem Gemälde von Ernst Henseler, 1901

Bismarcks Rede vor dem Reichstag am 6. Februar 1888. Lithographie nach dem Gemälde von Ernst Henseler, 1901

Im Juliheft des Eifelvereinsblatts wird ein Bericht der Trierischen Zeitung abgedruckt, die zunächst die Speisekarte des Festmahls (Schildkrötensuppe, Forelle blau, Rehbraten mit Pilzsoße, Schokoladenspieß) veröffentlicht und dann vom martialischen „Kaisertoast“ des Vorsitzenden nach dem ersten Gang berichtet: „Gibt es einen Deutschen, der Gott mehr fürchtet und sonst nichts in der Welt als unser Kaiser?“ Der Vorsitzende zitiert hier einen Satz Ottos von Bismarck aus seiner letzten großen Reichstagsrede vom 6. Februar 1888, in der er eine Verstärkung des Heeres gefordert hatte. Der Spruch wurde, aus dem Kontext gerissen, zum geflügelten Wort. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der Satz des greisen Kanzlers jetzt auf den jugendlichen Kaiser bezogen wurde.

Nach einem Grußwort des Dauner Landrats von Ehrenberg ergriff Oberförster Carl Beck aus Trier, seit 1888 Mitglied im Hauptvorstand, das Wort zu einer Laudatio auf den Vereinsgründer: „Er hat bewirkt, dass die landschaftlichen Schönheiten der Eifel in ganz Deutschland und weit über dessen Grenzen hinaus bekannt geworden sind, er hat die schönsten Punkte aufgeschlossen und die Eifel für Tausende zu einem Sommeraufenthalt gemacht. Hand in Hand mit den staatlichen Behörden sorgte er für die wirtschaftliche Hebung der Eifel. Um seine Verdienste zu ehren, um eine Ehrenschuld abzutragen, haben wir ihm einen Denkstein gesetzt; schlicht wie der Heimgegangene im Leben soll auch der Stein sein, der sein Andenken ehrt.“

Nach Bürgermeister Kleinen aus Gemünd stattete der Sohn, Landrichter Dr. Dronke, den Dank seiner Familie ab: „So sind wir alle eine Familie … Vivat, Crescat, Floreat des Eifelvereins!“ Bürgermeister Breuer aus Montjoe fand überschwängliche Worte zum Lob auf den Vorstand: „Nach einem Dronke konnte nur ein von Voigt kommen, der Dronkes Erbe so verwaltete, wie es der Eifeler wünscht.“ Wir kennen leider keine Reden und Ansprachen von Dronke, die dies bestätigen, aber man merkt wie bereits bei dem „Kaisertoast“ General von Voigts, in welchem politischen Fahrwasser sich der Eifelverein bewegte. Schließlich feierte ein Herr Ullrich aus Mechernich die anwesenden Damen.

Der Dronketurm vor dem Ersten Weltkrieg (Postkarte Alois Mayer)

Der Dronketurm vor dem Ersten Weltkrieg (Postkarte Alois Mayer)

Mit erheblicher Verspätung begann der Festzug durch die sommerliche Eifellandschaft mit ihren Wacholderbüschen. „Das ist die Eifel, wie Dronke sie geliebt hat, die Eifel mit dem Zauber einer herben, stolzen Schönheit.“ Das Denkmal für den Vereinsgründer war nach einem Entwurf des Gerolsteiner Kreisbaumeisters Josef Krahe aus Dauner Basaltlava ausgeführt worden, der Turm hatte eine Höhe von 10,5, die Halle von 5 Metern. Über dem Eingang befand sich folgende Inschrift: „Seinem Begründer, dem Eifelvater Adolf Dronke, der dankbare Eifelverein, anno 1902“ Darüber war die Bronzeplakette, ein Werk des Wuppertaler Bronzegießers Louis Heitsch, das die Eifelfreunde aus Wuppertal gestiftet hatten, angebracht.

 

Generalmajor a. D. Karl von Voigt

Generalmajor a. D. Karl von Voigt

General von Voigt berichtet in seiner Ansprache, vor wenigen Jahren noch sei „die Eifel von allem Verkehr gänzlich abgeschnitten [gewesen], … ein großer Teil der Bevölkerung [lebte] in Dürftigkeit, ja oft in Not. … Der Eifeler kam kaum über den Bereich seiner täglichen Tätigkeit hinaus und hatte weder Zeit noch Sinn, sich um die Naturschönheiten seines Landes zu kümmern. Der Fremde aber mied die Eifel, von der ihn schon die Schule abgeschreckt hatte, durch den Hinweis, daß sie öde, rauh und unfruchtbar ist.“ General von Voigt verschweigt auch nicht, „daß die Eifel unter preußischer Regierung fast 70 Jahre unbeachtet blieb.“ Erst der Bau der Eisenbahn von Köln nach Trier brachte 1871 eine „Aussicht auf Besserung“ und erst 1888 beschloss das preußische Abgeordnetenhaus eine namhafte finanzielle Unterstützung der Region.

1888 wurde auch der Eifelverein gegründet. Dronke und seine Mitstreiter hatten erkannt, „daß die Eifel reich an Naturschönheiten [sei], daß sie infolge ihres vulkanischen Ursprungs einzig dastehe in Deutschland, daß sie eine Anzahl interessanter Bauwerke aus keltischer, römischer und mittelalterlicher Zeit berge, und daß sie sich durch ihre stärkende und erfrischende Luft besonders als Sommeraufenthalt und Wanderziel eigne. Die Aufgabe des Vereins sollte sein, auf diese Vorgänge hinzuweisen und auch der Landwirtschaft nach Möglichkeit aufzuhelfen.“

Danach werden Dronkes Leistungen für den Verein und die Eifel hervorgehoben, seine Tätigkeit als „Redner, Schriftsteller und auch als Sänger“, die dem Verein zum Durchbruch verholfen hätten. Ständig war er „in der Eifel zu finden, hier helfend, dort anregend, überall gerne gesehen und als guter Berater geschätzt. Jedermann kannte den lebhaften weißhaarigen und weißbärtigen alten Herrn, der stets für die Eifel sorgte und bald allerorts in Anerkennung seiner Fürsorge ‚Eifelvater‘ genannt wurde.“ Mit Beethovens Lied „Die Himmel rühmen“ endete die Feier.

Dronke-Serie mit Notgeld der Ortsgruppe Speicher des Eifelvereins (Karl-Heinz Zimmer, Oberbillig)

Dronke-Serie mit Notgeld der Ortsgruppe Speicher des Eifelvereins (Karl-Heinz Zimmer, Oberbillig)

Gegenüber den Nachrufen von 1898 lassen die Berichte im Eifelvereinsblatt von 1900/02 eine zunehmende Heroisierung und Verklärung des Vereinsgründers erkennen. Dies setzte sich bei der Feier zum 25-jährigen Gründungsjubiläum des Eifelvereins 1913 in Trier fort, wo die Fortschritte der Eifel in einer Ausstellung und mit einer Festschrift dokumentiert worden waren (Wolfgang Schmid, 125 Jahre Eifelverein – 125 Jahre Ortsgruppe Trier. Ein Rundgang im Spiegel der Jubiläumsfeste, in: Neues Trierisches Jahrbuch 53, 2013, S. 11-30). Nach dem Ersten Weltkrieg ließ der Eifelverein Speicher Notgeld mit seinem Bild drucken (Karl-Heinz Zimmer, Die „Dronke-Serie.“ Notgeld des Eifelvereins Speicher zu Ehren des „Eifelvaters“, in: Eifel-Jahrbuch 2012, S. 52-61).

Einweihung des Dronke-Grabes auf dem Trierer Hauptfriedhof 1994 (Ortsgruppe Trier des Eifelvereins)

Einweihung des Dronke-Grabes auf dem Trierer Hauptfriedhof 1994 (Ortsgruppe Trier des Eifelvereins)

Ein Stein zum Gedenken an Dronke wurde in Trier erst 1994 aufgestellt. Der Eifelverein erwarb 1990 das Grab seines Gründers, das bei den Jubiläumsfeiern von 1913 und 1938 besucht wurde. 1994 errichtete man einen schlichten Gedenkstein aus Eifelbasalt. Die Ortsgruppe Trier übernahm die Pflege des Grabes, das heute ein städtisches Ehrengrab ist. Weiter erinnert seit 1958 die nur Eingeweihten bekannte Dronkestraße im Trierer Stadtteil Euren an den Vereinsgründer (Die Straßennamen der Stadt Trier. 5. Aufl. Trier 2006, S. 38).

Ein weiteres Denkmal ist aus Papier. 1921 eröffnete der Eifelverein das vereinseigene Eifelmuseum mit angeschlossener Eifelbibliothek auf der Genovevaburg in Mayen. Die Bibliothek war zuvor in Trier und Prüm aufbewahrt worden. Als man 1921 die Bücher auspackte und in die Regale stellte, waren auch Akten dabei. Da eine Bibliothek kein Archiv ist, landeten sie auf dem Speicher, wo sie den Krieg überlebten. Bei Aufräumarbeiten stellte sich kürzlich heraus, dass das Vereinsarchiv aus der Ära Dronke nicht etwa, wie bisher angenommen, 1944 in Bonn den Bomben zum Opfer gefallen war, sondern erhalten ist. Sowohl die Rechnungsbücher bis zum Ersten Weltkrieg als auch das nach Ortsgruppen geordnete handschriftliche Mitgliederverzeichnis und Dronkes Korrespondenz als Vorsitzender des Allgemeinen Verbandes Deutscher Touristen-Vereine sind überliefert. Sie auszuwerten, würde freilich den Rahmen dieses Beitrags sprengen.

 

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