Kopfbuchen am „Bonner Weg der Artenvielfalt“
Vor den Toren der Bundesstadt Bonn, im Kottenforst nahe Ippendorf, wurde vor Jahren schon ein Lehrpfad angelegt, der Kinder und Erwachsene gleichermaßen faszinieren wird: Dort gibt es neben einem Wildgehege mit Schwarz-, Rot- und Rehwild und einem großen Spielplatz den Lehrpfad mit neun Erlebnisstationen und 15 Informationstafeln. Weitere zehn Tafeln stellen die Baumarten entlang des Weges vor.
Die besondere Attraktion für uns aber sind die Kopfbuchen im „Gespensterwald“. Eine Tafel informiert darüber, wie diese besonderen Buchen entstanden sind.
„Schon seit dem Mittelalter wurde der Wald dort auf vielfältige Weise genutzt. Wesentlich war vor allem die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz, hierzu bediente man sich überwiegend der Niederwaldwirtschaft, das heißt alle 15 – 20 Jahre schlug man ganze Waldbereiche kahl und ließ die Bäume aus dem Wurzelstock neu austreiben.
Ganz wichtig aber war der Eintrieb von Vieh (Kühe, Schweine, Schafe, Ziegen) zur Weide in den Wald, denn ganzjährige Stallhaltung und -fütterung gab es in der Landwirtschaft noch nicht. Jedoch fraß das in den Wald getriebene Vieh natürlich auch die nachwachsenden Triebe der Bäume und so kamen unsere Vorfahren auf die Idee, ihr Brennholz nicht direkt am Boden, sondern in etwa zwei Metern Höhe abzuschneiden (zu schneiteln), dort, wo das Vieh nicht mehr heran kam.
Wichtig war, die Äste mit scharfen Äxten möglichst glatt abzuhauen und den Hieb im Spätwinter (März), einige Wochen vor dem Knospenschwellen, durchzuführen, damit der Baum alsbald wieder austreiben konnte.“
Kopfbuchen am „Bonner Weg der Artenvielfalt“
Die Kopfbuchen geben Zeugnis dieser historischen Wirtschaftsform. In Facebook zeigen wir einige Beispiele.
Der „Bonner Weg der Artenvielfalt“ ist 2,3 km lang, er ist barrierefrei angelegt. Die Lage des Weges findet man im EifelPfadFinder.