Kleine Kölner Krippenwanderung

4aDer 18. Kölner Krippenweg bietet vom 25. November 2013 bis zum 6. Januar 2014 an über 110 Stationen in ganz Köln wieder internationale Krippenkunst auf höchstem Niveau.

Wir haben aus diesem Angebot eine kleine Auswahl getroffen. Auf unserer Stadtwanderung von 6 km ist der Hauptbahnhof Start und Ziel. Wir besuchen insgesamt 12 Krippenstationen: 8 Krippen des Kölner Krippenweges und 4 Krippen, die abseits dieses Weges liegen.

Umfangreiche Informationen zum 18. Kölner Krippenweg 2013 finden Sie auf der dortigen Homepage; Informationen mit GPS-Track zu unserer „Kleinen Kölner Krippenwanderung“ gibt es im EifelPfadFinder.

Bei der Beschreibung der Krippen haben wir folgende Quellen genutzt:

Hauptbahnhof Köln – Station 2 des 18. Kölner Krippenweges

C-Passage / Markthalle, 50667 Köln

„Friedenskrippe“: Die Weihnachtsgeschichte spielt sich hier im Jahr 1946 ab, inmitten der noch stark zerstörten Kölner Altstadt. Maria, Josef und das Jesuskind finden Schutz in den Ruinen von Groß St. Martin. Anstelle der Hl. Drei Könige ziehen Messdiener aus dem Dom zur Krippe. Kriegsheimkehrer, Trümmerfrauen und Kinder bringen Gaben zum Jesuskind. Der Kölner Kardinal Frings spricht den Menschen Mut zu.

Die Krippe ist ein Gemeinschaftswerk von Kölner Krippenfreunden.

Friedenskrippe im Hauptbahnhof

Friedenskrippe im Hauptbahnhof

Friedenskrippe im Hauptbahnhof

Friedenskrippe im Hauptbahnhof 

Kölner Dom – Station 1 des 18. Kölner Krippenweges

St. Peter und Maria, Domkloster 4, 50667 Köln

Ein Krippenberg auf mehreren Ebenen wird im Bereich des Nordturms errichtet. Landschaft, Bauten und Figuren sind das Werk des Kölner Künstlerehepaares Barbara und Theo Heiermann. Sie entstanden zwischen 1992 und 1994 und nehmen Bezug auf die Kölner Stadtgeschichte von der Römerzeit bis in die Gegenwart. Die Krippenszene beginnt am 1. Advent mit dem Bild der Verkündigung. Während der Advents- und Weihnachtszeit folgen die Herbergssuche, die Geburt Jesu, die Anbetung der Weisen und die Flucht nach Ägypten.

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Groß St. Martin – Station 22 des 18. Kölner Krippenweges

An Groß St. Martin 9, 50667 Köln

4aModerne Krippe aus Keramik von Rosemarie Peter, die auch die Figuren der Stadtkrippe im Brunnen am Kölner Dom gestaltet hat. Die Krippe befindet sich auf den Stufen im Mittelteil des Kleeblattchores. Aufgrund einer speziellen Technik der Oberflächenbehandlung wurde den reich ornamentierten Skulpturen ein metallischer Glanz verliehen. Die Krippe wird ohne jedes schmückende Beiwerk wie Stall oder Naturmaterialien aufgestellt und passt mit ihren klaren Formen hervorragend in den kargen Innenraum der romanischen Kirche.

St. Maria in Lyskirchen

AN LYSKIRCHEN 12, 50676 KÖLN

5 (2)Die Krippe in St. Maria Lyskirchen spiegelt das Milieu der Pfarre Lyskirchen in den 1920er Jahre wider: Weihnachten haben Maria, Josef und das Kind in einem Bretterverschlag an der Pfarrkirche Maria Lyskirchen ihre Herberge gefunden. Es sind schwierige Jahre, nicht nur für die armen Leute der Pfarre Lyskirchen. Zur Krippe kommen ein Ringroller (Hafenarbeiter), ein Matrose mit einem ‘leichten Mädchen’ aus der Nächelsgasse, ein holländischer Heringsverkäufer, die “Hellije Mägde und Knäächte”, eine Marktfrau, eine Franziskanernonne, Kinder, Frau Tiefenbach, eine arme Frau aus der Gemeinde, Sternsinger (ab. 6. Januar), ein Schutzmann mit einem Trunkenbold. 1995 schenkte die Gemeinde ihrem Pastor seine eigene Figur, seitdem ist auch Gottfried Kirsch in der Krippe zu sehen. In den vergangenen Jahren sind neue Figuren dazu gekommen: ein Apotheker; Frau Färber, eine Frau, die sich im hilfsbedürftige Menschen in der Gemeinde kümmerte und im Winter eine weiße Pudelmütze trug; Irma Müller-Hermann, die viele Figuren eingekleidet hat. Sie verstarb im Jahr 2000. Seit 2002 wird der Karneval auch durch das “Jeckebääntche” (Jeckeberndchen) vertreten. Im Januar 2004 kam als Geschenk zweier Kölner Handwerksfirmen ein Wandergeselle hinzu. Alle Figuren schnitzte Heinz Kuhle. Seit Januar 2005 gibt es ein Mäuschen in der Krippe. Die neueren Figuren hat Gisela Nagel eingekleidet.

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Dreikönigenpförtchen – Station 29 des 18. Kölner Krippenweges

Marienplatz, Südostseite von Maria im Kapitol/Lichhof, 50676 Köln

8 (2)Den Ruhm als Stadt der Heiligen Drei Könige verdankt Köln Reinald von Dassel, der 1164 die Reliquien der drei Weisen von Mailand nach Köln brachte. Seinen Einzug in die Stadt hielt er durch eine kleine Pforte in der Stadtmauer, die nach diesem Ereignis “Dreikönigenpförtchen”, auf Kölsch “Dreikünningepözje” benannt ist. Das heutige Tor mit einer schönen Darstellung der Heiligen Drei Könige vor der Mutter Gottes mit dem Jesuskind, ließ der Kölner Bürger Johannes Hardenrath 1460 an der Stelle des ursprünglichen Durchgangs erbauen.

St. Maria im Kapitol

Kasinostraße 6, 50676 Köln

In St. Maria im Kapitol ist die Krippe, die Milli Schmitz-Steinkrüger 1960 für die romanische Kirche schuf, ab Weihnachten bis Mariä Lichtmess zu sehen. Die Gliederfiguren sind aus Holz geschnitzt, doch sind die Gesichter kaum bemalt. Josef hat fast pechschwarze wollene Haare und ist in erdfarbene Gewänder gekleidet. Maria hat braune Haare, trägt ein blaues Kleid und einen hellen Schleier. Das Kind, das fest gewickelt ist, hält sie in den Armen. Die Familie weist damit nicht die herkömmlichen Züge auf. Spätestens wenn die Weisen aus dem Morgenland am 6. Januar zur Krippe kommen, erkennt der Besucher deutlich indianische Züge. Auch die Gewandung der Könige weist in den lateinamerikanischen Raum. So macht die Künstlerin darauf aufmerksam, dass es auch dort viele Christen gibt. Auf eine besondere Herberge wurde verzichtet, ebenso auf einen Stern. Die Kirche, die mit ihrer Kleeblattchoranlage die Geburtskirche Christi in Bethlehem widerspiegelt, ist quasi selbst die Herberge.

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Antoniterkirche – Station 39 des 18. Kölner Krippenweges

Schildergasse 57, 50667 Köln

11Der Schwebende, auch Güstrower Ehrenmal, ist eine von Ernst Barlach im Jahr 1927 geschaffene bronzene Skulptur, deren Erstguss verloren ist und von der heute drei Nachgüsse existieren.

Ein von Freunden des Künstlers erstellter und während des Krieges von Hugo Körtzinger in Schnega/Wendland versteckter Nachguss befindet sich seit 1952 in der Kölner Antoniterkirche. Indem er über einer Steinplatte befestigt wurde, auf der die Jahreszahlen beider Weltkriege eingraviert waren, wurde seine Bedeutung erweitert und vom direkten Verweis nur auf den Ersten Weltkrieg befreit. Dies wurde noch verstärkt, als die Jahreszahlen des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) durch die Jahreszahlen der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland (1933–1945) ersetzt wurden, so dass der Schwebende immer mehr zum umfassenden Friedensmal umgedeutet wurde. (Wikipedia)

12Die kleine, aber feine Krippe aus dem Ezgebirge stammt aus der Figurenwerkstatt von Günter Reichel. Die Geschichte von Christi Geburt findet in den modernen Weihnachtsfiguren eine zeitgemäße Interpretation. Farbenfroh und fantasievoll gestaltete Figuren überzeugen durch ihren kindlichen Charme, ohne den stillen Zauber ihres ursprünglichen Wesens zu verlieren. Mit großer Liebe zum Detail und in aufwendiger Handarbeit werden die Holzfiguren in der Tradition alter Spielzeugmacher gefertigt.

St. Aposteln – Station 51 des 18. Kölner Krippenweges

Neumarkt 30, 50667 Köln

Seit 1961 verfügt St. Aposteln über eine “Krippe in Etappen” von Lita Mertens. Die Gesichter der fein geschnitzten Gliederfiguren strahlen eine besondere Ehrfurcht und Frömmigkeit aus. Im Lauf der Advents- und Weihnachtszeit wird die gesamte Weihnachtsgeschichte von der Verkündigung bis zur Darstellung im Tempel in wechselnden Bildern aufgestellt.

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St. Maria in der Kupfergasse

Schwalbengasse 1, 50667 Köln

15Die Krippe in St. Maria in der Kupfergasse passt mit ihrer Fülle und Pracht hervorragend in die Kirche, die 1715 geweiht wurde. Die Schwestern vom Armen Kinde Jesu in Aachen modellierten – vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts – für die 15 Figuren unterschiedlicher Größe Köpfe und Hände aus Wachs. Diese wurden auf bewegliche Holzglieder montiert. Familie Josef Schmitz aus Bergheim erwarb die Krippe in den in den 1950er Jahren und stellte sie der Pfarrei Maria in der Kupfergasse in den 1960er Jahren zur Verfügung. Etwa zehn Jahre später wurden die Figuren neu eingekleidet. Seitdem baut ein Krippenteam aus etwa zehn Personen jedes Jahr die Krippe unter einem etwas anderen Aspekt auf. Es gibt ein Advents-, ein Weihnachts- und ein Dreikönigenbild.

St. Kolumba – Station 41 des 18. Kölner Krippenweges

Brückenstraße/Kolumbastraße, 50667 Köln

16Die Krippe wurde 1935 von Lita Mertens geschaffen, die in den ersten Jahren den Aufbau der Krippe in St. Kolumba selbst gestaltete. Ab dem 1. Advent wird die Krippe in vielen verschiedenen Wechselbildern aufgestellt, so dass man die Krippe in St. Kolumba während der Weihnachtszeit öfter aufsuchen sollte. Ungewöhnlich ist vor allem die Badeszene, bei der Maria und Josef das Jesuskind waschen. Der stimmungsvolle und symbolreiche Aufbau der Krippe wird im Sinne des 2012 verstorbenen Kölner Architekten Wolfgang Maria Pilartz fortgeführt, der den Aufbau der Krippe viele Jahre lang betreut hat.

Minoritenkirche – Station 42 des 18. Kölner Krippenweges

Kolpingplatz 2, 50667 Köln

Krippendarstellung mit ein Meter hohen bekleideten Figuren aus Holz. Die Szene wird in einer Landschaft mit blühenden Pflanzen, Bäumen und einem großen Stall errichtet. Vom 1. bis 3. Advent werden Szenen aus dem Leben Marias dargestellt: 1. Advent: Verkündigung, 2. Advent: Begegnung Maria und Elisabeth, 3. Advent: Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem. Ab 4. Advent bis Heilig Abend: große Szene Hirtenfeld.

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St. Andreas

Komödienstr. 6-8, 50667 Köln

In der romanischen Kirche St. Andreas gibt es seit 2001 zwei Krippen, zum einen diejenige, die der Dominikaner aus Walberberg Adolf Guttenbacher in den Jahren 1952 bis 1954 arbeitete. Zum anderen ist 2001 die “Brauerkrippe” der Künstlerin Hildegard Neunkirchen aus Unkel zu sehen, die der Kölner Brauerverband gestiftet hat. Denn der Dominikaner Petrus von Mailand, der 1252 bei Mailand ermordet wurde, ist bis zum heutigen Tag Patron der Kölner Brauer und wird in der Kirche St. Andreas verehrt.

22Pater Adolf Guttenbacher war elf Jahre in China Missionar, was sich auch in seiner Krippe widerspiegelt, denn wenn sich die Weisen aus dem Morgenland auf den Weg zur Krippe machen, repräsentiert ein Chinese den asiatischen Kontinent. Auch ein kleiner Hirtenjunge zeigt asiatische Gesichtszüge.

19Der Patron der Kölner Brauer, Petrus von Mailand, ist in der “Brauer-Krippe” am Hopfen bewachsenen Kölner Römertorbogen zu sehen. Ansonsten kommen diejenigen zur Krippe, die vor etwa 150 Jahren am Brauprozess beteiligt waren: Mälzer, Hopfenpflückerinnen, Brauer, Böttcher, Faßbinder, Schröter und natürlich ein echt kölscher Köbes. Entsprechend bildet ein Bierfass die Krippe für das Kind.

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